Stadtgemeinde Traiskirchen

Tipps für einen Wildbienenfreundlichen Garten

Tipps für einen Wildbienenfreundlichen Garten
99% der im Handel erhältlichen Nisthilfen sind unbrauchbar © I. Drozdowski, A. Mrkvicka, Landschaftspflegeverein

Abgesehen von den faszinierenden Lebensweisen verschiedener Wildbienen-Arten sind Wildbienen von sehr hoher ökologischer und für den Menschen auch ökonomischer Bedeutung. Sie sind meist wesentlich effizienter bei der Bestäubung als Honigbienen. Gleichzeitig fliegen manche Wildbienen-Arten bei wesentlich niedrigeren Temperaturen als Honigbienen und sind so besonders wichtig für die Bestäubung von Obstbäumen und anderen Kulturpflanzen.

Tipps für ein gutes Zusammenleben

  • Vielfältige Gärten mit einer über die gesamte Saison blühenden Auswahl heimischer Pflanzen wie Weiden, Dirndlstrauch, Obstbäumen, Kreuzblütlern, Korbblütlern, Schmetterlingsblütlern, Lippenblütlern, Glockenblumen, Raublattgewächsen, Königskerzen, Doldenblütlern, Brombeeren etc.
  • Basteln und Aufstellen von richtig gebauten und angebrachten Nisthilfen als gute Beobachtungsmöglichkeit
  • Nur 1 bis 2 mal im Jahr gemähte, blütenreiche Wiesenbereiche im Garten
  • Vermeidung von Giften - auch "biologischen" Spritzmitteln
  • Förderung offener, gut besonnter Bodenstellen mit lockerem Boden
  • Erhaltung und Schaffung von gut besonntem Totholz
  • Schaffung von gut besonnten Steinhaufen

Mehr über Wildbienen

Artenreichtum

In Österreich sind aktuell (Stand 2022) 696 Wildbienen-Arten nachgewiesen, zu denen auch die Hummeln gehören. Sie stellen sehr unterschiedliche Ansprüche an ihren Lebensraum. Manche Arten sind dabei sehr wählerisch und deswegen meist selten, andere sind weniger anspruchsvoll.

Klima & Mikroklima

Wichtige Faktoren für das Vorkommen bestimmter Wilbienen-Arten sind Besonnung und Beschattung, Wärme, Feuchtigkeit von Luft und Neststandort. Besonders wärmeliebende Arten kommen in Österreich in wärmebegünstigten Lebensräumen wie Trockenrasen vor.

 

Futterpflanzen

Als Futterpflanzen werden je nach Wildbienen-Art sehr unterschiedliche Pflanzen bzw. Pflanzenfamilien genutzt. Während manche Bienen-Arten als Generalisten Nektar und Pollen von verschiedenen Pflanzen(familien) sammeln, sind andere stark spezialisiert und sammeln nur von bestimmten Pflanzengruppen bis hin zu einer einzigen Pflanzenart. Dabei kann die Nahrung für die erwachsenen Tiere (Nektar) und die Brut (Nektar & Pollen) von den selben Pflanzenarten stammen oder aber von unterschiedlichen. 

Nistplätze

An ihren Nistplatz stellen Wildbienen-Arten sehr unterschiedliche Ansprüche - auch was die Flexibilität bei der Wahl des Nistplatzes betrifft. Offener Boden mit selbst gegrabenen Hohlräumen (ca. die Hälfte der heimischen Arten), Totholz, markhaltige und aufrechte Stängel, Felsen, Spalten, bestehende Hohlräume (ca 1/5 der heimischen Arten) wie Käfergänge oder Kleinsäugerneste und sogar Schneckenhäuser kommen ja nach Art in Frage. Rund ein Viertel der heimischen Arten sind "Kuckucksbienen". Sie legen ihre Eier in fremde Wildbienen-Nester und lassen sie dort von ihren Wirten versorgen.