Im Stadtgebiet greift wie überall das Eschentriebsterben um sich. Gerade im Schlosspark betrifft das viele große und kleine Bäume. Der Pilz kann von der Wurzelspitze bis zum letzten Blatt überall im Baum auftreten. Das macht es für den Laien oft unmöglich zu erkennen, welcher Baum befallen ist und vor allem welcher Baum eine Gefahr darstellt. Im Zuge der regelmäßigen Baumkontrolle durch Fachleute wurde heuer bei einer ganzen Reihe von Bäumen – hauptsächlich Eschen – festgestellt, dass eine Fällung unvermeidbar ist. Diese wurden nun vor kurzem durchgeführt.
Kein "sauberer" Wald
Der Großteil des Schnittgutes und auch ganze Stämme werden aus ökologischen Gründen im Wald liegen gelassen. Das entspricht, auch wenn wir das vielleicht nicht vermuten würden, dem natürlichen Erscheinungsbild eines Waldes, wo ständig Bäume umbrechen und liegen bleiben. Man darf nicht vergessen, dass wir trotz des Waldreichtums in Österreich kaum mehr über natürliche Wälder verfügen und so das gewohnte Erscheinungsbild trügt.
Gerade ein hoher Anteil an Totholz ist für das Ökosystem Wald unerlässlich. Hier leben die unterschiedlichsten Mikroorganismen und Insekten, die wiederum eine Nahrungsquelle für andere Tiere darstellen. Auch der Wert als Winterquartier ist unbedingt hervorzuheben. Daher ist auch der Artenreichtum in einem „sauberen“ Wald – ebenfalls entgegen unserer Vermutung – leider minimal.
Warum werden die geschnittenen Stämme nicht entfernt?
Genauso wichtig wie liegendes Totholz ist auch stehendes Totholz. Wir versuchen daher, absterbende oder abgestorbene Bäume einzukürzen, damit sie keine Gefahr mehr darstellen, aber trotzdem – wenn auch eingeschränkt – ihre Funktion in der Natur weiter erfüllen können.
Alleine schon der Schutzstatus als Naturdenkmal verpflichtet uns, das Holz im Ökosystem Wald zu belassen. Es ist daher auch strengstens untersagt, Holz aus dem Schlosspark zu entfernen! Die Stadtgemeinde Traiskirchen ist sich ihrer Verantwortung für die nächsten Generationen bewusst. Deshalb tun wir auch alles, damit der Artenreichtum in den Traiskirchner Grünräumen erhalten bleibt, auch wenn das vielleicht auf Kosten einer vermeintlichen „Sauberkeit“ geht.
Weitere Arbeiten geplant
Wir möchten abschließend darauf hinweisen, dass die Baumkontrolle und -pflege ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit ist, die laufend und über das gesamte Jahr verteilt durchgeführt werden. Wir sind bemüht große Maßnahmen voranzukündigen. Manchmal erfordern die Maßnahmen jedoch rasches Handeln, sodass es zu zeitlichen Differenzen zwischen Umsetzung und Information kommen kann. Daher möchten wir im Speziellen auch erwähnen, dass es in nächster Zeit noch zu weiteren, dringend erforderlichen Pflege- und Schutzmaßnahmen im Schlosspark Tribuswinkel kommen wird.