Stadtgemeinde Traiskirchen

Was passiert, wenn es keinen Strom mehr gibt?

Vorbereitung auf einen Blackout

Vorbereitung auf einen Blackout
© Stadtgemeinde Traiskirchen

Hier finden Sie Tipps, wie Sie sich auf einen Blackout vorbereiten können.
Im Anschluss an die allgemeinen Informationen finden Sie Beispiel-Einkaufslisten, die individuell nach den eigenen Bedürfnissen erweitert werden kann. 

Die Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sollen einen Überblick bieten, was alles zu berücksichtigen ist.

Was kann im Vorhinein abgeklärt werden?

  • Bleiben Sie mit Ihren Nachbarn in Kontakt und überlegen Sie sich gemeinsame Schritte auf Basis der Empfehlungen der Behörden.
  • Wie kommen Personen in meinem Umfeld bei einem Stromausfall sicher nach Hause? (von der Arbeit, der Schule, dem Freizeitprogramm, ...)?
  • Bei wem melde ich mich, solange(!) noch eine Handyverbindung besteht?
  • Wer in der Familie oder in meinem sozialen Umfeld ist besonders auf fremde Hilfe an gewiesen und braucht daher unbedingt Information oder Kontaktaufnahme? (z. B. pflegebedürftige oder kranke Menschen, zu denen kein Pflegedienst oder Essen-auf-Rädern mehr kommt.)
  • Welche Abläufe vermitteln mir Sichheit und welche davon sind auch ohne Strom durchführbar?
  • Welche Rituale sind im Besonderen für meine Kinder wichtig und welche davon können auch ohne Strom eingehalten werden? (gemeinsame Essenszeiten, Geschichten erzählen, Puzzle bauen, miteinander spielen, singen, …)

Wie können Sie sich auf ein Blackout vorbereiten?

  • Ruhe bewahren
    Auch wenn diese Situation einen Ausnahmezustand darstellt, versuchen Sie Ruhe zu bewahren und bleiben Sie, wenn möglich, zu Hause. Mit der richtigen Vorbereitung bzw. Koordination können Sie sich bestmöglich für den Ernstfall wappnen. 
  • Solidarität zählt
    Gemeinsam geht‘s besser, das wissen wir wohl alle aus eigener Erfahrung. Auch im Notfall sollte auf andere Menschen nicht vergessen werden. Welche Personen außerhalb der Familie (Nachbarn, Freunde, etc.) könnten zusammenhelfen bzw. wer in der Umgebung könnte Hilfe benötigen? 
  • Lebensmittelhandel
    Am ersten Tag des Blackouts schließen die Geschäfte und öffnen wieder am folgenden Tag, wenn genug Personal vorhanden ist und die Sicherheit gegeben ist. Ab dann wird eine Notausgabe mit einem eingeschränkten Sortiment von Lebensmitteln durchgeführt.
  • Lebensmittel & Hygieneartikel
    Reservevorrat für 7 Tage oder am besten sogar 14 Tage. Z.B.: Müsli, haltbare Milch, Suppen, Nudeln, Reis, Knäckebrot,  Dosenbrot, Bohnen u. Linsen jeweils gekocht in Dosen, Fisch und Fleischkonserven, Nüsse, Trockenfrüchte, Salz. Zahnbürsten, Zahnpasta, Seife, Handwaschmittel, Toiletten- u. Feuchttücher, Damenbinden etc. Auf Babynahrung, Tier- und Diätnahrung nicht vergessen.
    Pro Person sollte ein Tagesbedarf von 2000 Kcal kalkuliert werden.
  • Kochmöglichkeit
    Camping- oder Spirituskocher plus Brennmaterial, aber Fondue mit Brennpaste funktioniert auch. Bitte auf Brandgefahr achten. Wenn offene Feuerstelle, dann nur im Freien.
  • Banken/Geldausgabe
    Jeder Haushalt sollte eine Bargeldreserve daheim haben. Empfohlen werden rund 100-200 Euro pro Person in kleineren Scheinen, wenn der Lebensmittelhandel wieder im Notbetrieb öffnet.
  • Apotheken
    Die Apotheken stellen eine Notversorgung von Medikamenten sicher.
  • Medikamente
    Legen Sie eine Reserve an Medikamenten an: Erste Hilfe Kasten, Rettungsdecke, Mittel gegen Erkältungskrankheiten, Durchfall, Schmerzen, Kaliumiodid-Jodtabletten (bei radioaktiven Unfällen), Wunddesinfektionsmittel, Pflaster, Fieberthermometer und natürlich eigene Medikamente (Vorrat von 3 Monaten)
  • Wärme
    Ohne Strom funktioniert keine Heizung, nur der Kamin. Sorgen Sie für Heizgelegenheit (Gasheizstrahler mit Kartuschen, Petroleumheizung, Holzheizung etc.), Schlafsack, dicke Decken, Isomatte,  Brennstoffe für jeweilige Heizgelegenheit für mind. 2 Wochen, CO-Wächter. Am besten viele Leute im kleinsten Raum aufenthalten und dadurch Wärme sparen.
  • Licht
    Taschenlampe mit Batterie oder Kurbel. Wegen Brandgefahr keine Kerzen verwenden.
  • Strom & Energie
    Stecken Sie alle Geräte aus, damit es nicht zu einer Überlastung kommt, sobald der Strom wieder fließt. Gehen Sie sparsam mit batteriebetriebenen Geräten um.
  • Trinkwasserversorgung
    Die Wasserversorgung ist durch den Wasserleitungsverband gesichert. Auch wenn die Wasserversorgung durch den Wasserleitungsverband sichergestellt ist, sollte Wasser sparsam verwendet werden. So ist beispielsweise die Betätigung der Toilettenspülung nicht jedes Mal notwendig. Der Wasserdruck und damit die Wasserversorgung wird mit Notstromaggregaten gewährleistest. Daher ist es ratsam, einen täglichen Trinkwasservorrat von 2,5 Liter pro Person anzulegen. 
  • Abwasserentsorgung
    Unsere Kläranlage verfügt über ein Notstromaggregat und kann daher das Abwasser auch weiterhin klären.
  • Kommunikation
    Analoges Radio mit Batterie, Kurbel oder Solar. Ö3 wird zum Notfallsender.
  • Mobilität
    Ampeln und die öffentliche Beleuchtung fallen aus, auch Tankstellen. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Tank mindestens halbvoll ist. Vermeiden Sie unnötige Autofahrten.

Welche Lebensmittel eignen sich zur Lagerung?

Risiko - Verderblichkeit

Es gibt viele Faktoren, die dazu führen können, dass Lebensmittel verderben oder unbrauchbar werden. Mikroorganismen wie Schimmelpilze und Bakterien sind hier die Hauptverantwortlichen. Aber auch Enzyme und  äußere Faktoren wie Temperatur, Sauerstoff und Feuchtigkeit tragen zum Verderben von Lebensmitteln bei. Um Lebensmittel länger haltbar und im Blackoutfall verwertbar zu machen, gibt es verschiedenste Methoden.

Methoden zur Haltbarmachung

  • Einlegen: Eingelegtes Gemüse und Obst hält sich über mehrere Monate lang, wenn es an einem kühlen und dunklen Ort gelagert wird.
  • Einkochen: Durch das Einkochen von Lebensmitteln wird das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen verhindert und die Haltbarkeit verlängert. Haltbarkeit bis zu einem Jahr.
  • Trocknen oder Dörren: Bei dieser Methode wird den Lebensmitteln Wasser entzogen und ebenfalls das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen verhindert. Haltbarkeit bis zu einem Jahr.
  • Fermentation durch Salzlake: Ist ein chemischer Vorgang, bei dem Enzyme oder Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze bestimmte organische Stoffe in Säure, Basen oder Alkohol umwandeln. Haltbarkeit durch Fermentation 6 Monate.

Lebensmittel die sich gut bevorraten lassen

Teigwaren & Getreideprodukte
  • Mehl und Grieß
  • Nudeln jeder Art
  • Zwieback und Knäckebrot
  • Haferflocken, Polenta, Hirse usw.
Milchprodukte
  • H-Milch (ungeöffnet und ungekühlt 6 Monate haltbar)
  • Hartkäse
Fleisch und Fisch
  • Fleisch- und Fischkonserven (z.B. Dosengulasch) haben eine Haltbarkeit von mehr als 12 Monaten, wenn sie bei 12-18 Grad aufbewahrt werden
  • Hartwurst (Lagerung bei Zimmertemperatur, Haltbarkeit 2-3 Monate)
  • Salami lange gereift, luftig gelagert, mehrere Wochen
Obst und Gemüse
  • In Konserven und Glas vakuumiert über ein Jahr haltbar
  • Getrocknete Hülsenfrüchte sind über ein Jahr haltbar
Öle und Fette
  • Kaltgepresste Öle sind ungeöffnet bis zu 12 Monate haltbar
  • Raffinierte Öle sind bis zu 24 Monate haltbar
Zucker
  • Zartbitter- und Halbbitterschokolade ist mindestens 2 Jahre haltbar
  • Weiße Schokolade bis zu einem Jahr haltbar

Beispiel-Einkaufslisten für Ihre Vorräte

Die Vorratsmenge ist als Empfehlung für eine Person und eine Woche zu verstehen und kann auf einen längeren Zeitraum ergänzt werden. Jeder Haushalt soll sich individuell an die Bedürfnisse der in der Hausgemeinschaft lebenden Menschen anpassen.

Besonders zu berücksichtigen sind natürlich die speziellen Bedürfnisse für Babys, Kleinkinder, für Personen mit besonderen Diätnahrungen oder Medikamenten und ältere Personen. 

Quelle: Zivilschutzverband

    Lebensmittel

    • Mehl 500 g
    • Reis 500 g
    • Teigwaren 250 g
    • Zucker 500 g
    • Brot (vakuumverpackt) 500 g
    • Knäckebrot 500 g
    • Semmelwürfel 1 Pkt.
    • Kartoffelpüree 1 Pkt.
    • Packerlsuppe 2 Pkt.
    • Dosensuppe 1 x 1/2 kg Dose
    • Gemüsekonserven 2 x 1/2 kg Dosen
    • Hülsenfrüchte 1 x 1/2 kg Dose
    • Div. Fleischkonserven (z.B. Gulasch, 
    • Frankfurter) 5 x 1/2 kg Dosen
    • Champignons 1 Dose
    • Dosenaufstrich 1 Dose
    • Fischkonserven 1 Dose
    • Kartoffeln 1 kg
    • Salate 1 Glas
    • Kondensmilch 1 Dose
    • Haltbarmilch 1 x 1/2 Liter
    • Streichfett 200 Gramm
    • Speiseöl 1/4 Liter
    • Schmelzkäse 1 Paket
    • Eier 6 Stück
    • Marmelade oder Honig 1 Glas

    Getränke

    • Fruchtsaft 1/2 Liter
    • Mineralwasser/stilles Wasser 15 Liter

    Für den zusätzlichen Wasservorrat zum Kochen und Waschen empfehlen sich (faltbare) Wasserkanister.

    Medikamente

    • Vom Arzt verschriebene Medikamente
    • Schmerzstillende Tabletten
    • Tabletten gegen Durchfall
    • Halsschmerzen
    • Fiebersenkende Medikamente
    • Nasentropfen
    • Hustenmittel
    • Abführmittel
    • Kamillentropfen
    • Vitaminpräparat
    • Wund- und Heilsalbe
    • Alkohol 70 %
    • Wundbenzin
    • Desinfektionsmittel

    Verbände & Weiteres

    • 3 Stk. Verbandmull, ¼ m / steril
    • 3 Stk. Mullbinden, 6 cm / festkantig
    • 3 Stk. Mullbinden, 8 cm
    • 1 Stk. Elastische Binde, 5 m / 8 m
    • 2 Stk. Momentverbände, Größe 3
    • 1 Rolle Heftpflaster, 2,5 cm breit
    • 1 Pkg. Heftpflaster mit Wundkissen
    • 1 Stk. Metallwundverband
    • 1 Pkg. Pflaster Strips sortiert
    • 1 Dreiecktuch
    • Verbandwatte, Verbandklammern, Sicherheitsnadeln
    • Fieberthermometer
    • Verbandschere
    • Pinzette
    • Lederfingerling
    • Insektenschutz

    Hygieneartikel

    • Binden oder Tampons
    • Campingtoilette (Chemie-WC)
    • Chemikalien/WC-Papier für Chemie-WC
    • Desinfektionsmittel
    • Einmalgeschirr und Besteck
    • Haarshampoo
    • Haushaltshandschuhe
    • Hautcreme
    • Küchenrollen & Müllbeutel
    • Mundschutzmasken 
    • (am besten Filterklasse FFP3)
    • Papiertaschentücher
    • Plastiksäcke (sortiert)
    • Rasierzeug
    • Reinigungs- bzw. Scheuermittel
    • Seife
    • Servietten
    • Spülmittel & Waschmittel
    • Wasserentkeimungsmittel
    • WC-Papier
    • Zahnbürste & Zahnpasta
    • Wasserbehälter